Innenwanddämmung im Bestand

Innenwanddämmung im Bestand

Innenwanddämmung im Bestand

Innenwanddämmung im Bestand – Relevanz, Wirtschaftlichkeit & strategische Chancen für Portfoliohalter:innen

Warum die Innendämmung für Bestandshalter:innen zunehmend relevant wird

Wenn bei energetischen Sanierungen keine Außendämmung möglich ist – etwa bei denkmalgeschützten Objekten, Ensembleschutz oder Grenzbebauung – ist die Innendämmung oft die einzige praktikable Lösung. Sie ermöglicht substanzielle Energieeinsparungen, ohne in das äußere Erscheinungsbild oder die Bausubstanz einzugreifen.

Gerade in Portfolios mit gemischt genutzten oder unterschiedlich modernisierten Einheiten ist diese Sanierungsform attraktiv: Sie erlaubt eine gezielte, phasenweise Umsetzung – z. B. bei Leerständen oder Mieter:innenwechsel – und passt sich damit flexibel an bestehende Investitionspläne an.

13.05.2025

13.05.2025

6 Minuten

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Autor:in

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Jan Mrasek

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Dachdeckermeister

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Vorteile für Investor:innen, Bestandshalter:innen und Kreditgeber:innen


  • Fassadenerhalt & Denkmalschutzkonformität
    Ideal für Objekte mit architektonischem oder historischem Wert – Eingriffe in die Außenhülle entfallen vollständig.

  • Modular sanieren, Risiken verteilen
    Einzelne Einheiten können unabhängig saniert werden – ideal für gestufte Investitionen mit klarer Kostenkontrolle.

  • Energieeffizienz steigern & ESG-Ziele erreichen
    Verbesserte Dämmwerte reduzieren die Betriebskosten und zahlen auf Nachhaltigkeitskriterien (ESG) ein – ein wichtiger Hebel zur Verbesserung der Energieeffizienzklasse und zur Erfüllung der EU-Taxonomie-Anforderungen.

  • Technisch risikoarm (bei fachgerechter Planung)
    Keine Gerüste, kein Eingriff in die Außenfassade – dadurch sinken Bauzeiten und Komplexität spürbar.

Typische Herausforderungen – und wie man ihnen begegnet

  • Feuchteschutz als kritischer Faktor
    Ohne präzise bauphysikalische Planung drohen Schimmel und Bauschäden. Eine fundierte Analyse ist deshalb obligatorisch.

  • Flächenverlust einkalkulieren
    Dämmstoffdicken zwischen 60 und 80 mm führen zu einem leichten Rückgang der nutzbaren Fläche – bei kleineren Einheiten oder hochpreisigen Lagen sollte das berücksichtigt werden.

  • Detailplanung erforderlich
    Übergänge an Laibungen, Heizkörpernischen oder Steckdosen sind sensibel – hier entscheidet die Qualität der Ausführung über den langfristigen Erfolg.

Technischer Aufbau – was ein gutes System ausmacht

Ein effektives Innendämmsystem besteht in der Regel aus fünf aufeinander abgestimmten Schichten:

  1. Untergrundvorbereitung – reinigen, ausgleichen

  2. Dämmplatten – vollflächig verklebt oder verdübelt, hohlraumfrei

  3. Dampfbremse – feuchtigkeitsregulierend (materialabhängig)

  4. Armierungsschicht – gegen Rissbildung

  5. Endbeschichtung – z. B. Putz oder Trockenbau



Wärmedämmstärke – zwischen Effizienz und Wirtschaftlichkeit

Ab ca. 80 mm Dämmstärke nehmen die energetischen Zugewinne spürbar ab – Wärmebrücken lassen sich bauartbedingt nicht vollständig vermeiden. Dennoch ist diese Stärke in vielen Altbauten wirtschaftlich und technisch sinnvoll.

Soll jedoch ein bestimmter U-Wert (z. B. für KfW-Förderung oder ESG-Ratings) erreicht werden, muss die optimale Dämmstärke individuell berechnet werden – je nach Bestandsmaterial, Zielwert und gewünschtem Effizienzhaus-Standard.

Dämmstoffe im Überblick – Einsatzfelder & Kosten (inkl. Einbau)

Material

Vorteile

Kosten/m²

Kalziumsilikat

Feuchteregulierend, schimmelhemmend – ideal für Altbau

100–160 €

Holzfaser

Nachhaltig, klimaregulierend

90–130 €

PUR/PIR

Sehr gute Dämmleistung bei geringer Dicke – gut bei Flächenmangel

80–120 €

Mineralwolle

Günstig, schallschützend, brandsicher

70–100 €

VIP (Vakuumplatten)

Höchste Dämmleistung bei geringstem Platzbedarf – teuer

>200 €

Zusatzkosten für z. B. Heizkörperverlegung oder Laibungsanschlüsse sind objektspezifisch zu kalkulieren.

Förderung & Finanzierung: Relevanz für Investor:innen

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bietet attraktive Zuschüsse für Einzelmaßnahmen – wie z. B.:

  • BAFA-Zuschuss: Bis zu 20 %

  • iSFP-Bonus: +5 % bei vorliegendem Sanierungsfahrplan

  • KfW-Förderkredite: Tilgungszuschüsse & zinsgünstige Darlehen für umfassende Sanierungen

Wichtig: Förderanträge müssen vor Maßnahmenbeginn gestellt werden – ein formaler, aber entscheidender Punkt.

Wirtschaftlichkeit & Umlagefähigkeit – strategische Bewertung für Bestandshalter:innen

Für Vermieter:innen steht bei der Innendämmung weniger die direkte Energieeinsparung im Fokus als vielmehr die Möglichkeit zur teilweisen Umlage der Investitionskosten gemäß § 559 BGB. Gleichzeitig verbessert eine energetische Sanierung – insbesondere bei gezielten Einzelmaßnahmen wie der Innendämmung – die Energieeffizienzklasse und wirkt sich damit positiv auf die Objektbewertung, ESG-Konformität sowie die Finanzierungsbedingungen aus. Im Rahmen einer gesamtheitlichen Revitalisierungsstrategie kann die Maßnahme dazu beitragen, den Wert und die Vermietbarkeit insbesondere in regulierten oder schwer sanierbaren Lagen nachhaltig zu steigern.

Zudem ermöglicht die Modularität der Innendämmung eine gezielte Umsetzung bei Leerstand oder Mieter:innenwechsel – mit hoher Planungssicherheit und klar kalkulierbarem Kosten-Nutzen-Verhältnis.

viadukt

Fazit

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Strategischer Hebel für nachhaltige Portfolios

Die Innenwanddämmung ist weit mehr als eine technische Sanierungsmaßnahme – sie ist ein strategisches Werkzeug zur ESG-konformen Weiterentwicklung von Bestandsimmobilien.

Für Banken, Bestandshalter und institutionelle Investoren bietet sie die Möglichkeit, Immobilien mit begrenztem Sanierungszugang (z. B. Denkmalschutz, Grenzbebauung) energetisch zukunftsfähig zu machen – mit positiven Effekten auf Energieklassen, ESG-Ratings, Förderfähigkeit und langfristige Vermietbarkeit.

Häufig gestellte Fragen

Was bringt 2 cm Styropor Innendämmung?

2 cm Styropor als Innendämmung verbessern den U-Wert nur minimal. Eine wirksame energetische Sanierung beginnt meist erst ab ca. 60–80 mm Dämmstärke.

Was kostet 1 m² Kalziumsilikatplatten?

Die Kosten für Kalziumsilikatplatten liegen (inkl. Einbau) bei ca. 100–160 €/m² – je nach Plattenstärke und Anbieter. Zusatzkosten können für Laibungen, Heizkörpernischen etc. entstehen.

Wie sinnvoll sind Kalziumsilikatplatten?

Kalziumsilikatplatten sind sehr sinnvoll als Innendämmung – insbesondere bei feuchten Innenwänden oder im Denkmalschutz. Sie sind feuchteregulierend, schimmelhemmend, nicht brennbar und einfach zu verarbeiten.

Kann sich Schimmel hinter Kalziumsilikatplatten bilden?

Bei richtiger Verarbeitung ist Schimmelbildung hinter Kalziumsilikatplatten ausgeschlossen – sie sind kapillaraktiv und verhindern Feuchteanreicherung. Voraussetzung ist ein tragfähiger, geeigneter Untergrund ohne Hohlräume.

Welche Nachteile hat eine Innendämmung?

- Flächenverlust (durch 60–80 mm Dämmstärke) - Höherer Planungsaufwand (Laibungen, Nischen etc.) - Feuchteschutz kritisch – erfordert genaue bauphysikalische Analyse → Trotz einiger Herausforderungen ist die Innendämmung bei fachgerechter Planung eine sichere Lösung

Ist Styrodur für Innendämmung geeignet?

Styrodur (XPS) ist für die Innendämmung nicht geeignet – durch die Dampfdichtheit kann sich Feuchtigkeit stauen. Besser: kapillaraktive, diffusionsoffene Dämmstoffe.

Was bringt Multipor Innendämmung?

Multipor ist ein mineralischer, diffusionsoffener Dämmstoff – ideal für die energetische Sanierung von Innenwänden, besonders im Altbau. Die Vorteile im Überblick: - Hohe Dämmwirkung (verbessert U-Wert spürbar) - Feuchteregulierend und kapillaraktiv (verhindert Schimmel) - Nicht brennbar (Baustoffklasse A1) - Ökologisch unbedenklich (mineralisch, ohne Schadstoffe) → Multipor eignet sich besonders für feuchteempfindliche Wände oder bei Denkmalschutz.

Welche Innendämmung ist die beste?

Die beste Innendämmung hängt immer vom konkreten Anwendungsfall ab – Gebäudezustand, Feuchtebelastung, Platzverhältnisse und Anforderungen wie Brandschutz oder Denkmalschutz spielen eine Rolle. Eine Übersicht der häufigsten Systeme: Kalziumsilikatplatten  → ideal bei Feuchtigkeit, Schimmel oder im Denkmalschutz (kapillaraktiv und schimmelhemmend) Multipor (Mineralschaumplatten)  → sehr gut geeignet im Altbau, gute Dämmwirkung, diffusionsoffen Holzfaserplatten  → ökologisch, wärmespeichernd, regulieren das Raumklima Vakuum-Isolationspaneele (VIP)  → extrem dünn, hohe Dämmleistung bei wenig Platz – aber teuer und aufwendig in der Verarbeitung Die optimale Innendämmung ergibt sich immer aus einer bauphysikalischen Bewertung und den individuellen Anforderungen des Gebäudes.

Kann ich Wedi Platte als Innendämmung verwenden?

Wedi-Platten sind für Feuchträume als Fliesenuntergrund gedacht – nicht als vollwertige Lösung zur energetischen Innendämmung ganzer Wände.

Häufig gestellte Fragen

Was bringt 2 cm Styropor Innendämmung?

2 cm Styropor als Innendämmung verbessern den U-Wert nur minimal. Eine wirksame energetische Sanierung beginnt meist erst ab ca. 60–80 mm Dämmstärke.

Was kostet 1 m² Kalziumsilikatplatten?

Die Kosten für Kalziumsilikatplatten liegen (inkl. Einbau) bei ca. 100–160 €/m² – je nach Plattenstärke und Anbieter. Zusatzkosten können für Laibungen, Heizkörpernischen etc. entstehen.

Wie sinnvoll sind Kalziumsilikatplatten?

Kalziumsilikatplatten sind sehr sinnvoll als Innendämmung – insbesondere bei feuchten Innenwänden oder im Denkmalschutz. Sie sind feuchteregulierend, schimmelhemmend, nicht brennbar und einfach zu verarbeiten.

Kann sich Schimmel hinter Kalziumsilikatplatten bilden?

Bei richtiger Verarbeitung ist Schimmelbildung hinter Kalziumsilikatplatten ausgeschlossen – sie sind kapillaraktiv und verhindern Feuchteanreicherung. Voraussetzung ist ein tragfähiger, geeigneter Untergrund ohne Hohlräume.

Welche Nachteile hat eine Innendämmung?

- Flächenverlust (durch 60–80 mm Dämmstärke) - Höherer Planungsaufwand (Laibungen, Nischen etc.) - Feuchteschutz kritisch – erfordert genaue bauphysikalische Analyse → Trotz einiger Herausforderungen ist die Innendämmung bei fachgerechter Planung eine sichere Lösung

Ist Styrodur für Innendämmung geeignet?

Styrodur (XPS) ist für die Innendämmung nicht geeignet – durch die Dampfdichtheit kann sich Feuchtigkeit stauen. Besser: kapillaraktive, diffusionsoffene Dämmstoffe.

Was bringt Multipor Innendämmung?

Multipor ist ein mineralischer, diffusionsoffener Dämmstoff – ideal für die energetische Sanierung von Innenwänden, besonders im Altbau. Die Vorteile im Überblick: - Hohe Dämmwirkung (verbessert U-Wert spürbar) - Feuchteregulierend und kapillaraktiv (verhindert Schimmel) - Nicht brennbar (Baustoffklasse A1) - Ökologisch unbedenklich (mineralisch, ohne Schadstoffe) → Multipor eignet sich besonders für feuchteempfindliche Wände oder bei Denkmalschutz.

Welche Innendämmung ist die beste?

Die beste Innendämmung hängt immer vom konkreten Anwendungsfall ab – Gebäudezustand, Feuchtebelastung, Platzverhältnisse und Anforderungen wie Brandschutz oder Denkmalschutz spielen eine Rolle. Eine Übersicht der häufigsten Systeme: Kalziumsilikatplatten  → ideal bei Feuchtigkeit, Schimmel oder im Denkmalschutz (kapillaraktiv und schimmelhemmend) Multipor (Mineralschaumplatten)  → sehr gut geeignet im Altbau, gute Dämmwirkung, diffusionsoffen Holzfaserplatten  → ökologisch, wärmespeichernd, regulieren das Raumklima Vakuum-Isolationspaneele (VIP)  → extrem dünn, hohe Dämmleistung bei wenig Platz – aber teuer und aufwendig in der Verarbeitung Die optimale Innendämmung ergibt sich immer aus einer bauphysikalischen Bewertung und den individuellen Anforderungen des Gebäudes.

Kann ich Wedi Platte als Innendämmung verwenden?

Wedi-Platten sind für Feuchträume als Fliesenuntergrund gedacht – nicht als vollwertige Lösung zur energetischen Innendämmung ganzer Wände.

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