Wärmedämmverbundsystem und Vorgehängten hinterlüfteten Fassade

Wärmedämmverbundsystem und Vorgehängten hinterlüfteten Fassade

Wärmedämmverbundsystem und Vorgehängten hinterlüfteten Fassade

Unterschied zwischen Wärmedämmverbundsystem und einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade

Beim Wärmedämmverbundsystem (kurz WDVS) und einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade (VHF) handelt es sich bei beiden Systemen um Dämmvarianten Ihrer äußeren Gebäudehülle. Diese tragen dazu bei, dass Ihre Immobilie in Sachen Energieeffizienz, Wohnkomfort und Wertsteigerung verbessert wird. In diesem Beitrag erfahren Sie, was hinter beiden Systemen steckt und welche Faktoren zu den unterschiedlichen Kosten beitragen.

10.01.2025

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5 Minuten

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Autor:in

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Jan Mrasek

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Dachdeckermeister

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Wärmedämmverbundsystem (WDVS)

Schematische Darstellung eines Wärmeverbundsystems


Das Wärmedämmverbundsystem wird als Dämmsystem von außen an Gebäuden installiert, um Wärmeverluste sowie den Energieverbrauch zu reduzieren. Als Dämmstoffe werden Steinwolle, Mineralwolle, Polystyrol-Hartschaum und Korkplatten verwendet. Das Wärmedämmverbundsystem besteht aus aufeinander abgestimmten Baustoffen: Wärmedämmung, die in verschiedensten Weisen an der Gebäudehülle befestigt werden kann, Armierungsschicht und Außenputz.

Zum Thema Befestigungsmaterial kann man sagen, dass die kostengünstigste Variante das Kleben ist. Hierbei muss jedoch der Kleber auf den Untergrund abgestimmt sein. Wichtig zu wissen ist auch, dass, wenn man mit der Dämmplatte und dem Kleber zusammen ein Gewicht von mehr als 10 kg/m² erreicht, zusätzlich gedübelt werden muss – dies gilt insbesondere bei Polystyrol-Hartschaumplatten. Steinwolldämmplatten sind generell verdübelt.

Um die beste Dämmwirkung zu erreichen, sollte die Dämmung ohne Fehlstellen und flächig angebracht werden. Sollten sich Fugen, Lücken oder Fehlstellen bilden, müssen diese mit dem passenden Material geschlossen werden. Stufen und Kanten müssen platt geschliffen werden.

Die Armierungsschicht ist meist zwischen 1,5 mm und 5,0 mm dick und für die Qualität des WDVS entscheidend. Sie besteht aus mineralisch gebundenen oder organisch kunstharzvergüteten Armierungsmassen. Auch hier muss darauf geachtet werden, dass die Armierungsschicht auf den Oberputz abgestimmt ist. In die Armierungsmasse wird eine Gewebeeinlage, meist aus Glasfasergewebe, eingearbeitet, die später für eine flächige Verteilung der Spannung des Oberputzes sorgt.

Wärmedämmverbundsystems (WDVS) mit Hervorhebung der Verklebung und des Armierungsgewebes.


Der Oberputz oder auch Außenputz ist die abschließende Schicht. Es gibt verschiedene Putzarten: Mineralputz, Silikatputz, Kunstharzputz und Silikonharzputz.

Der in der Regel doppellagig aufgebrachte Mineralputz wird auch als Dickschichtsystem bezeichnet. Dieser unterscheidet sich von den anderen drei Putz-Varianten, die meist nur einlagig ausgeführt werden und als Dünnschichtsysteme bekannt sind. Die am häufigsten installierte Systemvariante ist das Dünnschichtsystem, das nur gering schwindet und dank seiner schnellen Endfestigkeit wirtschaftlicher ist. Die Putze können in verschiedenen Oberflächen, Korngrößen und Farben ausgeführt werden. Es ist jedoch darauf zu achten, für welche Art von Putz man sich entscheidet. Während Kunstharz- und Silikonharzputze eine unbegrenzte Farbauswahl ermöglichen, gibt es bei mineralischen und Silikatputzes eine begrenzte Farbauswahl.

Beim Anbringen sollte besonderes Augenmerk auf den Sockel gelegt werden. Hier sollte keine Luft von unten eindringen können, da dies die Dämmwirkung beeinträchtigt und Insekten oder anderen Tieren Nistplätze bietet. Außerdem sollte die Dämmung im Verband erfolgen. An Durchdringungen wie Fenstern, Türen oder anderen Öffnungen sollte das Gewebe diagonal verlegt werden, um Schäden vorzubeugen. Auch an Ecken ist besonders sorgfältig zu arbeiten.

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Vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF)

Bei der vorgehängten hinterlüfteten Fassade handelt es sich um eine Dämmvariante, die ebenso wie das Wärmedämmverbundsystem zur Verbesserung der Energieeffizienz und zur Minimierung von Wärmeverlusten dient. Jedoch bietet die vorgehängte Fassade dem Interessenten einen größeren gestalterischen Freiraum.

Schematische Darstellung einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade (VHF).

Ein wesentlicher Unterschied zur WDVS ist die Luftschicht, die sich zwischen der gedämmten Gebäudehülle und der Fassadenbekleidung befindet. Diese sorgt für eine ständige Hinterlüftung bzw. Luftzirkulation und trennt die Fassadenbekleidung von der wechselnd feuchten und warmen gedämmten Unterkonstruktion. Die Vorhangfassade ist besonders bei Sanierungen beliebt, wird aber inzwischen auch bei Neubauten häufig eingesetzt.

Der Aufbau einer vorgehängten Fassade besteht, wie das WDVS, aus verschiedenen Schichten. Beginnen wir mit der Unterkonstruktion der Fassade, die auch Tragstruktur genannt wird. Diese trägt die Fassade und stellt die Verbindung zur Gebäudehülle her. Die Unterkonstruktion besteht meist aus Metallen wie Aluminium, nicht rostendem oder feuerverzinktem Stahl sowie aus Holz. Mit dieser können Unebenheiten in der darunterliegenden Konstruktion einfach und schnell ausgeglichen werden.


Die Dämmschicht wird am besten im Fugenversatz und lückenlos am Mauerwerk angebracht. Je nach Unterkonstruktion wird die Dämmung nur geklemmt und/oder zusätzlich gedübelt. Teilweise kann es auch sein, dass die Unterkonstruktion der Fassadenbekleidung die Dämmung befestigt, sodass das Dübeln teilweise entfällt. Bei der vorgehängten Fassade kommen meist Dämmstoffe wie Mineralwolle, Holzfaserdämmstoffe, XPS, Polyurethan oder Glasschaum zum Einsatz. Hierbei setzen sich Mineralwolle und Holzfaserdämmstoffe klar ab und kommen am häufigsten zum Einsatz. Da die Wärmeleitfähigkeitsgruppe dieser Dämmstoffe etwas höher ist, werden meist zwei Dämmschichten verwendet. Dies hat den Vorteil, dass man Wärmebrücken umgeht und eine dickere Dämmschicht erreicht.


Funktionsweise einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade (VHF).


Die Luftschicht bietet mit der Hinterlüftung und Zirkulation eine zusätzliche Sicherheit in Bezug auf Feuchtigkeit sowie Hitze- und Kälteschutz. Die Luftschicht führt Feuchtigkeit, die von innen kommt bzw. in den Wandaufbau gelangt, ab. Zudem verhindert sie einen Wärmestau zwischen der Dämmung und der Fassade. Dies trägt zu einem zusätzlichen „Dämmeffekt“ bei.


Den Abschluss bildet die Fassadenbekleidung, auch Außenhaut genannt. Diese Schicht bietet der Fassade Schutz vor Witterungseinflüssen und ist durch gestalterischen Freiraum ein echter Hingucker. Materialien wie Natursteinplatten, Metallbleche, Faserzementplatten, Kunststoffe oder auch ein Mix aus diesen Materialien kommen oft und gerne zum Einsatz, um eine Fassade zu bekleiden.

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Fazit

Fazit

Fazit

Fazit

Abschließend kann man sagen, dass sich beide Fassadenvarianten anbieten, um das Eigenheim komfortabler und energieeffizienter zu gestalten. Die beiden Fassaden unterscheiden sich nur in einigen Details und bieten jeweils Vor- und Nachteile. Wichtig bei beiden ist, dass die Arbeiten von einem Fachmann ausgeführt werden. Denn Fehler bei Anschlüssen, Nicht-Einhalten der Verlegeregeln/Fachregeln oder statische Fehler können erhebliche Folgen haben. Preislich unterscheiden sich beide Fassaden ebenfalls: Der Mehraufwand und die zusätzlichen Arbeitsschritte sowie die bekleidenden Materialien bei einer VHF lassen diese deutlich teurer ausfallen.

Häufig gestellte Fragen

Häufig gestellte Fragen

Wie hoch ist eine gute Rendite bei Immobilien?

Je nach Lage, Objektart und Risikoprofil gilt eine Bruttorendite von 4–6 % als gut. In besonders gefragten Lagen sind auch geringere Renditen attraktiv – hier zählt oft die Wertentwicklung.

Wann lohnt sich eine Immobilie als Kapitalanlage?

Wenn neben laufenden Einnahmen auch eine stabile oder wachsende Wertentwicklung zu erwarten ist – etwa durch Lagequalität, Sanierungspotenzial oder steuerliche Vorteile.

Wie wirken sich Sanierungsmaßnahmen auf die Bewertung von Immobilienportfolios aus?

Sanierungen verbessern Effizienzklassen und ESG-Werte, senken Betriebskosten und Leerstandsrisiken – das erhöht die Marktgängigkeit und Bewertung. Insbesondere bei institutionellen Anlegern mit ESG Fokus ist das ein starker Hebel.

Welche Sanierungsmaßnahme steigert die Immobilienrendite am effektivsten?

Maßnahmen mit hoher Umlagefähigkeit und Förderquote (z. B. Dämmung oder Wärmepumpe mit iSFP) wirken besonders stark. Auch Kombinationen aus Maßnahmen steigern die Rendite langfristig durch optimierte Betriebskosten und bessere Finanzierungskonditionen.

Was bedeutet § 559 BGB für Vermieter:innen bei energetischer Sanierung?

Er erlaubt Vermieter:innen, bis zu 8 % der aufgewendeten Modernisierungskosten auf die Jahresmiete umzulegen. Bei energetischer Sanierung wie Dämmung oder Heiztechnik ist das ein direkter wirtschaftlicher Vorteil.

Was ist bei der energetischen Sanierung wichtiger: Dämmung oder Heizung?

Beides ist wichtig. Dämmung senkt dauerhaft den Bedarf, eine effiziente Heizung reduziert Emissionen schnell. Die beste Wirkung entsteht durch eine abgestimmte Kombination

Wie beeinflusst die Gebäudedämmung das ESG-Scoring einer Immobilie?

Stark. Sie verbessert die Effizienzklasse, senkt Emissionen und erhöht die Taxonomie-Konformität. Das wirkt sich direkt auf Ratings und Finanzierungskonditionen aus.

Gibt es ein Tool zur Berechnung der CO₂-Einsparung durch Sanierung?

Ja, mit app.viadukt.de können Maßnahmen simuliert, Förderquoten berechnet und CO₂-Effekte bewertet werden – für Einzelimmobilien und ganze Portfolios.

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Je nach Lage, Objektart und Risikoprofil gilt eine Bruttorendite von 4–6 % als gut. In besonders gefragten Lagen sind auch geringere Renditen attraktiv – hier zählt oft die Wertentwicklung.

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Wenn neben laufenden Einnahmen auch eine stabile oder wachsende Wertentwicklung zu erwarten ist – etwa durch Lagequalität, Sanierungspotenzial oder steuerliche Vorteile.

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Welche Sanierungsmaßnahme steigert die Immobilienrendite am effektivsten?

Maßnahmen mit hoher Umlagefähigkeit und Förderquote (z. B. Dämmung oder Wärmepumpe mit iSFP) wirken besonders stark. Auch Kombinationen aus Maßnahmen steigern die Rendite langfristig durch optimierte Betriebskosten und bessere Finanzierungskonditionen.

Was bedeutet § 559 BGB für Vermieter:innen bei energetischer Sanierung?

Er erlaubt Vermieter:innen, bis zu 8 % der aufgewendeten Modernisierungskosten auf die Jahresmiete umzulegen. Bei energetischer Sanierung wie Dämmung oder Heiztechnik ist das ein direkter wirtschaftlicher Vorteil.

Was ist bei der energetischen Sanierung wichtiger: Dämmung oder Heizung?

Beides ist wichtig. Dämmung senkt dauerhaft den Bedarf, eine effiziente Heizung reduziert Emissionen schnell. Die beste Wirkung entsteht durch eine abgestimmte Kombination

Wie beeinflusst die Gebäudedämmung das ESG-Scoring einer Immobilie?

Stark. Sie verbessert die Effizienzklasse, senkt Emissionen und erhöht die Taxonomie-Konformität. Das wirkt sich direkt auf Ratings und Finanzierungskonditionen aus.

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