Heizkostenabrechnung nach der Sanierung – Umlagefähigkeit, Verteilung, Transparenz
Ein Leitfaden für Portfoliohalter:innen und Vermieter:innen zur energetischen Sanierung, ihren Auswirkungen auf die Betriebskostenabrechnung und die ESG-relevante Lebensqualität der Mieter:innen – inklusive Beispielrechnungen und Planungshilfe mit viadukt.

Grundlagen der Betriebskostenabrechnung
Die Betriebskostenabrechnung bildet die Grundlage für die transparente Aufteilung laufender Nebenkosten zwischen Mieter:innen und Vermieter:in. Sie umfasst unter anderem:
Typische umlagefähige Kosten:
Heizkosten
Warmwasserkosten
Wartungskosten für Heizanlagen
Schornsteinfeger, Abgasmessung
Allgemeinstrom
Grundsteuer, Gebäudereinigung, Gartenpflege
Nicht umlagefähige Kosten:
Reparaturen und Instandhaltung
Verwaltungskosten
Rücklagenbildung
Die Umlage erfolgt meist nach Wohnfläche und Verbrauch (bei Heizkosten anteilig gemäß Heizkostenverordnung).
Energetische Sanierung: Einfluss auf Vermieter- und Mieterseite
Energetische Sanierungen (z. B. Dämmung, Heizungsmodernisierung, PV-Anlage) haben sowohl auf die Warmmiete als auch auf die Betriebskostenstruktur Einfluss:
Aus Sicht der Vermieter:innen:
Investitionskosten können teilweise über die Modernisierungsumlage gem. § 559 BGB (bis zu 8 % p.a.) umgelegt werden
Langfristige Senkung von Leerstandsrisiken und Verbesserung der ESG-Kennzahlen
Höhere Transparenz und Planbarkeit durch digitale Tools wie viadukt
Aus Sicht der Mieter:innen:
Mögliche Mehrbelastung durch Mieterhöhung (z. B. 2–3€/m² durch Modernisierung)
Deutlich geringere Energiekosten (insbesondere bei alten Heizanlagen)
Verbesserter Wohnkomfort und Raumklima (Lebensqualität = ESG Kriterium)
Beispiel: Einsparungen durch Sanierung eines Mehrfamilienhauses
Szenario: MFH mit 400 m² Wohnfläche, zentrale Gasheizung wird durch Luft-Wärmepumpe ersetzt, zusätzliche Kellerdeckendämmung
Die folgenden Tabellen zeigen, wie sich energetische Sanierungen auf die monatlichen Kosten für Mieter:innen und Vermieter:innen auswirken – sowohl absolut (für das Gesamtgebäude) als auch umgerechnet auf den Quadratmeter Wohnfläche.
Die Werte stellen jeweils die Veränderung gegenüber dem Zustand vor der Sanierung dar – also Einsparungen oder Mehrkosten, die durch die Modernisierungsmaßnahme entstanden sind. Einsparungen bedeuten Kostensenkungen und sind positiv, Mehrkosten bedeuten Kostensteigerungen und fließen negativ in die Bilanz. Die Darstellung erlaubt eine differenzierte Bewertung der Maßnahmenwirkung für beide Seiten.
Aus Sicht der Mieter:innen entstehen zunächst zusätzliche Kosten durch die Modernisierungsumlage, gleichzeitig sinken jedoch die Energiekosten und Wartungsausgaben. Daraus ergibt sich eine spürbare Nettoersparnis – bei gleichzeitig besserer CO₂-Bilanz und verbessertem Raumklima.
Für Vermieter:innen lässt sich die Investition teilweise über die zulässige Modernisierungsumlage refinanzieren. Unter Berücksichtigung von Reinvestitionen, Instandhaltung und CO₂-Kosten ergibt sich ein positiver monatlicher Saldo. Langfristig wirkt sich die Sanierung auch wertsteigernd auf das Gebäude aus.
Die Werte basieren auf einer modellhaften Berechnung mit viadukt unter Annahme marktüblicher Investitions- und Betriebskosten sowie Einsparpotenziale durch moderne Heiztechnik.
Für deine Mieter:innen | Gesamtgebäude €/Monat | Pro m² €/Monat |
---|---|---|
Energiekostenersparnis | 524 € | 1,31 € |
Mehrkosten für Wartung | 28 € | 0,07 € |
CO₂-Kostenersparnis | 3 € | 0,0075 € |
Modernisierungsumlage | 254 € | 0,64 € |
Ersparnis | 244 € | 0,61 € |
Für dich als Vermietender | Gesamtgebäude €/Monat | Pro m² €/Monat |
---|---|---|
Modernisierungsumlage | 254 € | 0,64 € |
Mehrkosten für Reparatur | 2 € | 0,005 € |
Mehrkosten Reinvestitionen | 77 € | 0,19 € |
CO₂-Kostenersparnis | 51 € | 0,13 € |
Saldo(o. Steuervorteil) | 226 € | 0,57 € |
mögliche Wertsteigerung | 51.259 € | 128,15 € |
Kostendeckung | 12 Jahre |
---|---|
Investitionsrendite | 8,92% |
Entwicklung nach 25 Jahren | +50.820 € |

→ Trotz einer möglichen Mieterhöhung durch die Modernisierungsumlage verbessert sich die monatliche Gesamtkostenstruktur für Mieter:innen: Die Einsparungen bei Energie-, Wartungs- und CO₂-Kosten übersteigen im Beispiel die Mehrbelastung – es entsteht eine spürbare Nettoersparnis. Zusätzlich profitieren die Mieter:innen von besserem Raumklima, höherem Wohnkomfort und einer nachhaltigeren Energiebilanz.
Auch für Vermieter:innen rechnet sich die Sanierung: Ein Teil der Investition lässt sich über die Umlage refinanzieren, gleichzeitig sinken Betriebs- und Instandhaltungskosten. Die CO₂-Bilanz verbessert sich, der Immobilienwert steigt – und das ESG-Profil Ihres Portfolios gleich mit.
💡 Wie genau sich eine Sanierung auf Ihr Gebäude auswirkt – inklusive Investitionskosten, Fördermittel, Umlagefähigkeit und Energieeinsparungen – können Sie direkt mit viadukt berechnen. Damit haben Sie alle Informationen für Ihre nächste Betriebskostenabrechnung auf einen Blick.
Besonderheiten bei der Heizkostenabrechnung nach Sanierung
Nach einer energetischen Sanierung ändern sich oft die Verbrauchsstruktur und damit auch die Verteilungsschlüssel:
Neue Heizsysteme (z. B. WP mit PV) verursachen weniger direkte Brennstoffkosten
Verbrauchsbasierte Umlagen können sinken
Neue Umlagepositionen können entstehen (z. B. für PV-Eigenverbrauch zur Heizungsunterstützung)
Reparatur- und Wartungskosten ändern sich je nach Technik
Diese Veränderungen sollten klar und nachvollziehbar in der Betriebskostenabrechnung dokumentiert werden.
viadukt
Sanieren lohnt sich – für beide Seiten
Auch wenn energetische Sanierungen zu kurzfristigen Mehrkosten führen können, ist die langfristige Entlastung und ESG Wirkung für Vermieter:innen wie Mieter:innen deutlich. Wichtig sind eine:
Transparente Planung der energetischen Maßnahmen
Faire Verteilung der Kosten
Nachvollziehbare Kommunikation mit den Mieter:innen
Tools wie viadukt unterstützen nicht nur bei der technischen Planung und Fördermittelbeantragung, sondern berechnen auch die Veränderungen der Betriebskostenstruktur, machen Modernisierungsumlagen nachvollziehbar und zeigen die ESG Wirkung auf Portfolioebene.
Jetzt berechnen, wie sich energetische Sanierungen konkret auf Ihre Betriebskostenstruktur auswirken: → app.viadukt
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